Immediacy durch Hypermediacy und Remediation in "Stories Untold"?

Aus hyperdramatik
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Warum ich mich dank Hypermediacy beim Spielen von Untold Stories andauernd erschrecke.

Hypermediacy spielt im Spiel Untold Stories eine sehr große Rolle. Ich spiele eine unbekannte Person im First-Person Modus, die sich wiederum an einem Schreibtisch mit einem Computer befindet, auf dem sie ein textbasiertes Computerspiel spielt. Das Interface, der Computer, wird hier also sehr deutlich gemacht und stellt gleichzeitig das Hauptgestaltungsmittel des Spiels dar. Denn nachdem ich mein Auto in der ersten Episode verlassen, danach das lang verlassene Elternhaus mit Strom versorgt und anschließend mein altes Zimmer betreten habe, setzte ich mich auch innerhalb des Spiels im Spiel an meinen alten Computer. Dann fällt der Strom auf der ersten virtuellen Ebene aus und das Spiel beginnt von vorne, bis ich mich wieder im Haus befinde und meine eigene Anwesenheit (von der Runde vorher) bemerke – ich spiele mich also in meine eigene Situation hinein. Wer spielt jetzt eigentlich wen und wer ist der durch den ich mich an den anderen heranspiele?

Bei Untold Stories wird das Medium so sichtbar und zum Thema gemacht, dass es unsichtbar wird. Das System aus auf sich bezogenen Spiel- und Zeitebenen macht es für mich schwer zu durchschauen, was gerade eigentlich auf der Plot Ebene passiert, weil die verschiedenen Game- und Zeit ebenen jeweils Teil der anderen sind – also jeweils gegenseitig Content der anderen Medien? Es gibt quasi keinen übergeordneten linear verlaufenden Plot, sondern ein Netz aus Zeitebene durch das ich mich hindurchbewegen kann, um Informationen über seine Beschaffenheit zu gewinnen. Ich versuche also die Frames dieser zahlreichen Windows zu erkennen. Und während ich das tue bin ich so vereinnahmt durch das Rätsel, dass ich beim kleinsten Knattern vor erschrecken Zucke. Durch die vielschichtige Remediation und Hypermediacy entsteht bei mir das Gefühl von Immediacy?!